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Horst Reichel: „Die Konkurrenzsituation ist extrem hoch“

Horst Reichel auf dem Rad

Am Sonntag startet der Darmstädter Profi-Triathlet Horst Reichel nach 2011 und 2012 zum dritten Mal beim Ironman in Frankfurt. Im Interview verrät er unter anderem, warum Frankfurt für ihn ein ganz besonderes Rennen ist und worauf Agegrouper besonders achten sollten.

triathlove.de: Horst, die bisherige Saison verlief sehr gut und viele Podiumsplätze sind schon für dich herausgesprungen. Wie resümierst Du die bisherige Saison?

Horst Reichel: Bis jetzt kann ich mich nicht beklagen. Ich konnte dieses Jahr den Heidesee- und Bonn-Triathlon gewinnen und bei der Challenge Heilbronn stand ich auf dem Podium. Einzig beim IRONMAN 70.3 St. Pölten im Mai kam ich mit den widirgen Witterungsbedingungen (zehn Grad und Dauerregen) nicht zurecht und erreichte ausgekühlt unter ferner liefen das Ziel. Der Schlüssel für meine Konstanz ist wohl, dass ich dieses Jahr in allen drei Disziplinen sehr ausgeglichen bin, was früher nicht immer der Fall war.

Der Ironman in Frankfurt ist für dich als Darmstädter ja quasi ein Heimspiel. Ist das für dich dadurch ein ganz besonderes Rennen?

Frankfurt ist das einzigste Rennen bei dem mich, durch die räumliche Nähe zu meinem Heimatort, auch meine Familie und Freunde an der Strecke begleiten können. Bei den meisten Wettkämpfe, vor allen Dingen die im Ausland, gibt es diese Möglichkeit nicht. Das ist unheimlich motievierend und ich freue mich schon riesig auf die Party am Streckenrand.

Was ist dein Ziel für Frankfurt?

Mein Minimalziel ist die Top 10 und im Idealfall die Top 5. Vielleicht klingt das etwas nach Understatement, aber wir haben aktuell bei uns deutschen Profimännern die Situation, dass bei der letzten IRONMAN-Weltmeisterschaft alleine die Hälfte der Top 10 aus Deutschland stammte! Die Konkurrenzsituation im eigenen Land ist also extrem hoch.

Du sagst es schon, die Konkurrenz ist groß: So werden unter anderem die Deutschen Sebastian Kienle, Andi Boecherer, Michael Raelert und dein Vereinskollege Patrick Lange am Start sein. Hinzukommen weitere internationale Top-Athleten. Was erwartest Du von der Konkurrenz?

Für mich ist Sebastian Kienle der absolute Topfavorit. An ihn wird wohl keiner vorbei kommen. Dahinter wird es wahrscheinlich relativ eng innerhalb der ersten fünf Finisher. Die Resultate aus der Vergangenheit zeigen aber, dass sich wahrscheinlich ein Drittel des erweiterten Favoritenkreises sich gegenseitig aufreiben wird. Und da sehe ich meine Chance!

Viele Agegrouper kennen die Strecke nicht so gut wie Du. Hast Du Tipps, worauf alle Starter/innen „am längsten Tag des Jahres“ achten sollten?

Beim Schwimmen ist es wichtig einen guten Rythmus zu finden und nicht in Panik zu geraten, falls es etwas eng werden sollte trotz des neuen Rolling Start Systems. Auf dem Rad sollte der Fokus auf ein konstantes Pacing gelegt werden. Die meisten fahren leider viel zu hart an und „sterben“ auf den letzen Kilometern. Außerdem sollte man auf seine Energieversorgung achten. Denn schon beim Radfahren legt man dabei den Grundstein für einen guten Marathon. Beim abschließenden Lauf sollte man vor allen Dingen auf seine Flüssigkeitszufuhr achten. Spätestestens an jeder zweiten Aid-Station sollte man sich daher ausreichend verpflegen.

Was steht für dich nach Frankfurt an? Was sind deine weiteren Ziele für das Jahr 2017?

Ich werde im August beziehungsweise September eine weitere Langdistanz bestreiten und versuchen diese wie in 2014 zu gewinnen. Welche das sein wird kann ich noch nicht genau sagen. Außerdem liebäugele ich mit der Hawaiiqualifikation für 2018. Dazu muss ich aber weitere Rennen im Spätherbst bestreiten.

Dafür wünschen wir die viel Erfolg! Außerdem vielen Dank für das Interview und alles Gute für Sonntag!

Mehr Informationen zu Horst Reichel findet ihr auf seiner Website. Ein altes Interview von mir mit Horst könnt ihr hier lesen. Foto: Darren Wheeler

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