Kalter Wind im Gesicht, fröstelnde Füße – mal wieder falsch angezogen. War ja klar, dass das nach monatelanger Fahrradpause die falsche Bekleidungswahl war. Dieser Tag heute, draußen Radeln in netter Gesellschaft und dazu noch ein bisschen Sonne… Das war Balsam für Körper und Geist. Cyclocross: ich habe dich vermisst! Und Offseason? Du bist vorbei!
„Angela, hast Du Lust am Sonntag zu radeln?“, ja na klar hatte sie Lust zu Radeln und Zeit auch. Ach herrlich. Für uns ging es seit Monaten zum ersten Mal wieder gemeinsam aufs Rad, ich war sogar seit Viernheim zum ersten Mal überhaupt wieder auf zwei Rädern unterwegs, wenn man den Weg zur Arbeit nicht beachtet. Dass ich so lange passiert habe, war einerseits meiner Masterarbeit geschuldet – in der Phase kam ich ja wirklich zu gar nichts. Zum anderen aber auch meinem neuen Job, bei dem ich auch regelmäßig an einem Wochenendtag arbeiten muss.
Faul sein in der Offseason
In den letzten Wochen habe ich die wenigen freien Stunden am Wochenende dafür genutzt, um zu schlafen oder auch einfach mal die Dinge erledigt, die unter der Woche liegen bleiben. Dass das Rad ständig nur im Zimmer stand, hatte mich eigentlich gar nicht so gestört. Schlimm, oder? Doch langsam muss ich mal raus aus diesem Offseason-Modus. Es ist ja immerhin schon Mitte November! Also raus mit mir und die ersten Kilometer sammeln. Am Ende standen gut zweieinhalb Stunden und 46 Kilometer auf meiner Uhr. Beides zweitrangig. Hauptsache, wieder reinkommen und dranbleiben! Die ersten Grundlagen-Kilometer sind getan.
Doch wie habe ich die letzten Wochen trainingstechnisch verbracht? Ehrlich gesagt: Frei Schnauze! Ich habe das getan, worauf ich Lust hatte. Nach der Abgabe meiner Abschlussarbeit war ich erstmal kaputt. Die Akkus waren leer und es ging ja gleich mit einer neuen Aufgabe weiter. Das macht mir auch riesig Spaß. Ich habe also erst einmal das Training hinten angestellt und mich darauf konzentriert, einen Rhythmus zu finden. Ich bin in der Mittagspause mal laufen gegangen, dienstags um 7 Uhr mit Connie ins Schwimmtraining oder donnerstags zusammen mit Katrin erst auf die Bahn Intervalle absolvieren und anschließend zu Kseniia ins Krafttraining. So langsam haben sich Routinen eingeschlichen – und das ist auch gut so. Das macht auf jeden Fall das Training leichter und auch die Organisation von allem, was dazu gehört. Ein bisschen „Privatleben“ mit Freunden möchte man ja auch gerne noch haben.
Vorteile, Vorteile, Vorteile
Das Schöne ist, dass ich durch den neuen Job auch andere Möglichkeiten habe als früher. Kraftraum im Haus, Laufstrecken vor der Tür und im Anschluss noch Duschen können – das macht vieles einfacher. Mal eben in der Mittagspause eine halbe Stunde laufen oder 40 Minuten in den Kraftraum? Kein Problem! Außerdem sind meine Wege kürzer. Während ich früher einmal quer durch die Stadt musste, brauche ich nun eine halbe Stunde (einfacher Weg) weniger, die ich super in Trainingszeit investierten kann. Jetzt muss nur noch mein Schweinehund wieder kleiner und die Süßigkeiten im Einkaufskorb weniger werden. Dann wird das auch mit der Geschwindigkeit beim Laufen wieder.
Klar ist: Ich werde versuchen auch in den kommenden Wochen wieder regelmäßiger mit dem Crosser unterwegs zu sein. In diesem Jahr steht nur noch ein Wochenend-Arbeitstag an. Auch wenn ich „zwischen den Jahren“ nicht zuhause sein und somit weniger Rad fahren werde als 2015, ist das gar nicht so dramatisch. Es gibt ja auch noch andere Baustellen, an denen ich arbeiten kann. Und laufen kann man ja bekanntlich überall. Und Stabi, ja Athletik geht auch überall. Auch wenn man das manchmal nicht so gerne hören mag. Aber wer Ziele hat, sollte diese auch fokussiert verfolgen. Welche das wohl sind? Ich werde sie Euch bald verraten – ich freu mich drauf!
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