Günstig ist nicht immer gut. Gerade beim Laufschuh sollte Wert auf Qualität gelegt werden. Auf was es beim richtigen Schuhwerk ankommt und worauf ihr beim Kauf achten solltet, darüber habe ich mit dem Inhaber des Frankfurter Laufshops Jost Wiebelhaus gesprochen.
Das Internet lockt mit vielen Angeboten, auch im Laufschuh-Bereich. Doch das Internet birgt auch die Gefahr eines Fehlkaufs. „Die Passform ist das A&O eines Laufschuhs, der zu einem passt“, betont Jost von meinem Stamm-Laufschuhladen im Gespräch. „Grundsätzlich ist die Gefahr eines Fehlkaufs im Internet hoch.“ Gerade beim Laufen können Schuhe, die nicht richtig passen, für gesundheitliche Probleme sorgen. Schmerzen im Knie oder im Achillessehnen-Bereich die Folge einer Fehlbelastung. Daher vertraue ich auf den Kauf im Fachgeschäft – denn auch das Nachfolger-Modell des Lieblingsschuhs kann eine veränderte Passform haben.
Vor allem Anfänger sollten sich beim Kauf eines Laufschuhs beraten lassen. Nach einem Eingangsgespräch, wie oft und seit wann man läuft, folgt hier im Frankfurter Laufshop eine Laufband-Analyse, um den richtigen Schuh zu finden. Außerdem ist es gut, seinen alten Schuh mit zum Kauf des Neuen mitzubringen. „Das empfehlen wir jedem Kunden um zu schauen, wie der abgelaufen ist und welche Kategorie Schuh das war“, so Jost weiter.
Stil, Gewicht, Terrain
Nicht nur auf den Laufstil kommt es beim richtigen Schuh an. Auch die Figur und das Gewicht eines Läufers spielt eine Rolle. Nicht jeder Schuh ist für jedes Gewicht geeignet. Außerdem ist auch das bevorzugte Laufgelände bei der Auswahl des richtigen Schuhs von Bedeutung. Läufer, die häufig auf Asphalt unterwegs sind, sollten einen anderen Schuh wählen als Trail-Läufer. „Gerade im Winter gibt es auch Kunden, die Modelle mit GoreTex kaufen, damit sie einen wasserdichten Schuh haben, bei dem die Füße auch bei längeren Läufen trocken bleiben.“
Werden die Treter aber doch mal richtig nass, sollten sie gut getrocknet werden. „Auf gar keinen Fall sollte man die Schuhe in die Waschmaschine stecken, denn dafür sind sie nicht ausgelegt. Die Schuhe sind geklebt und können in Mitleidenschaft gezogen werden“, erklärt mir Jost und empfiehlt: „Sind die Laufschuhe mal richtig nass geworden, dann einfach zum Trocknen die Innensohlen rausnehmen und wenn sie pitschenass geworden sind, dann hilft es sie mit Zeitungspapier auszustopfen. Wenn der Schuh wieder trocken ist dann abklopfen und mit einer Brüste sauber machen. Dann ist er wieder einsatzfähig!“
Mehrere Modelle, mehr Abwechslung, mehr Spaß
Bei Läufern, die es häufiger als zwei Mal die Woche raus zieht, sollte auf jeden Fall ein zweites Paar im Schrank stehen. „Es ist gut, wenn die Muskulatur und der Bewegungsapparat unterschiedlich gefordert werden. Man sollte also nicht den gleichen Schuh zwei Mal kaufen, sondern verschiedene Modelle um Abwechslung ins Training zu kriegen“, rät der Laufschuh-Experte. Beispielsweise einen etwas ‚schwereren’ Trainingsschuh für längere Läufe und einen etwas leichteren für die kurzen, schnelleren Läufe. „Das macht auch ein bisschen mehr Spaß“, plaudert Jost aus eigener Erfahrung.
Doch wie lange kann ich einen Schuh eigentlich tragen? „Generell hält ein Schuh circa 1000 Laufkilometer. Das heißt bei 20 Kilometern in der Woche hält ein Schuh etwa ein Jahr. Spätestens dann sollte man nachkaufen.“ Ein guter Laufschuh kostet zwischen 120 und 160 Euro. Klar, gibt es auch immer mal wieder einen Ausreißer in höheres Preissegment, doch in der Regel ist für jeden etwas in diesem Preisbereich dabei. Wichtig bei der richtigen Schuhgröße ist es, dass vorne immer „eine Daumenbreite Platz“ ist, damit man beim Laufen nicht vorne anstößt. Die Folge bei Nichtbeachten könnten blaue Zehennägel sein.
Verabredungen gegen den Schweinehund
Wer aber trotz guter Vorsätze fürs neue Jahr nur schwer den Schweinehunde vor die Tür getrieben bekommt, dem legt Jost den Team-Spirit ans Herz. „Man kann sich mit Freunden verabreden, in der Gruppe laufen oder sich einem Lauftreff anschließen, da gibt es genug Vereine.“ Und auch der Frankfurter Laufshop bietet jeden Montag einen Lauftreff mit fünf unterschiedliche Leistungsgruppen an, damit auch wirklich jeder mitkommt.
Übrigens gibt es in Deutschland einen Running-First-Verbund, mit über 60 Fachhändlern, dem auch der Frankfurter Laufshop angehört. Inhabergeführte Geschäfte, die untereinander einen regen Erfahrungsaustausch betreiben. Hier können Kunden auf eine gute Beratung zählen. Wer sich dafür interessiert, findet hier eine Karte mit allen Händlern des Verbands.
Meine Top-3-Tipps zusammengefasst:
Tipp 1: Vor allem Anfänger sollte lieber auf den Fachhandel und richtige Beratung setzen. Der Preis ist nicht alles, vor allem auf die Passform kommt es an um Verletzungen zu vermeiden.
Tipp 2: Schuhe immer gut trocknen und niemals in die Waschmaschine stecken. Ab drei Läufen pro Woche sollte ein Wechselschuh her!
Tipp 3: Setzt Euch realistische Ziele. Nicht jeder ist ein geborener Läufer und direkt schnell unterwegs. Laufen um zu Laufen und dabei Spaß haben heißt die Devise 🙂
Alle Infos rund um den Frankfurter Laufshop, den ich Euch wirklich sehr ans Herz legen kann, findet ihr hier: http://frankfurter-laufshop.de
Viel Spaß bei Eurer nächsten Runde!
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Ein Tag mit Saucony: Neue Schuhe, neue Technologie
2. Februar 2016 at 16:31[…] Verletzungen bei Nutzung von mindestens zwei verschiedenen Laufschuhmodellen. Bereits in meinem Text über den richtigen Laufschuh hatte ich Euch ans Herz gelegt, auf unterschiedliche Modelle beim Laufen zurückzugreifen. Nun […]