Er steht kurz bevor: mein erster Halbmarathon. Dafür habe ich mir Tipps von einer Läuferin geholt, die es wissen muss: Marathon-Ass Katharina Heinig. Sie erklärt Euch, auf was ihr achten und was ihr auf jeden Fall verzichten solltet. (Foto: Norbert Wilhelmi)
Bereits seit 2007 ist Katha mit dem Adler auf der Brust unterwegs, denn sie startet für die LG Eintracht Frankfurt. Im vergangenen Jahr unterbot die 27-jährige beim Berlin Marathon ihre Bestzeit um über fünf Minuten – eine echte Hausnummer. Ich habe sie vor meinem ersten Halbmarathon gefragt: „Katha, was muss ich wissen? Was sind deine Tipps?“ Hier kommen ihre Antworten, die sie auch Euch gerne ans Herz legen möchte.
Katharinas Tipps für Euren ersten Halbmarathon
- Lauft in bereits eingelaufenen Schuhen und auf gar keinen Fall in neuen Schuhe (Blasengefahr)
- Der Gang über die (Halb-)Marathon-Messe: Dort gibt es viele neue Sachen zum Testen und ausprobieren, doch haltet euch lieber etwas zurück und nehmt Gels oder Riegel mit. Sowohl für nach wie auch vor dem Rennen und vertraut auf das, was ihr schon kennt. Ihr seid aufgeregt und der Magen nervös, das kann sonst zu Problemen führen!
- Dies gilt auch für den Morgen vorm Rennen: reichlich essen, aber vorrangig leichte Kost. Nichts Neues testen, nur weil der Nebenmann sich Weißwürste mit Brezeln gönnt. Auch hier gilt die Devise: beim Gewohnten bleiben!
- Am Abend vor dem Rennen: ausreichend essen, aber auch hier nichts, was lange schwer im Magen liegt und euch am Einschlafen hindert, das tut schon die Aufregung 😉
- Außerdem solltet ihr auch am Vorabend alle Vorbereitungen treffen, wie beispielsweise die Wettkampfkleidung mit Startnummer und Chip fertig ausstatten. So erspart ihr Euch den Stress am Wettkampfmorgen und vermeidet mögliches Fehlen am Wettkampftag!
- Nicht vergessen: Tasche für Wechsel- und Regenklamotten einpacken!
- Sollte die Nacht vorm Rennen mit wenig Schlaf gesegnet sein: Mach dir keine Gedanken! Denn wenn Du die Nächte davor genug Schlaf abbekommen hast, bist Du fit für dein Rennen.
- Um wunden Stellen vorzubeugen: Schmiere diese einfach vor dem Rennen mit Vaseline ein!
- Da die meisten Läufer/innen in Startblöcken auf die Strecke gehen, kann es etwas länger dauern, bis für dich der Startschuss fällt. Damit Du während der Wartezeit nicht auskühlst, einfach eine alte Jacke oder Plastiktüte überstreifen. Diese kann man dann getrost vorm Start zur Seite werfen – Wiedererhalt chancenlos.
- Wenn der Startschuss fällt und die Menge losläuft: Ruhig bleiben! Oft lässt man sich am Anfang von der Menge mittragen, was super ist, nur kann das mit der Zeit zu einem zu hohen Tempo verleiten, was sich in der zweiten Hälfte des Rennens recht. Daher ruhig bleiben und das angepeilte Tempo einhalten!
- Du hast auf den letzten drei bis vier Kilometern noch Kräfte? Dann darfst Du gemächlich das Tempo erhöhen. Nicht ruckartig, da das zu Krämpfen in der Muskulatur führen kann.
- Endspurt ins Ziel: Daran ist nichts einzuwenden. ABER: Beim Überqueren der Ziellinie den Blick nach vorne richten und die Hände hochreißen! Das Stoppen der eigenen Uhr ist überflüssig, dafür gibt es die Chip-Zeitnahme UND versaut sonst das Zielfoto.
- Nach dem Rennen: Viel trinken! Nichts eiskaltes und nicht alles auf einmal. Nimm kleine Schlücke und reduziere erst einmal die Kohlensäure, das schont den Magen.
- Und dann lasst es Euch schmecken!
Vielen Dank Katha, für deine hilfreichen Tipps. Ich bin gespannt, ob ich auch wirklich nichts vergesse! Dir wünsche ich eine erfolgreiche Saison!
Foto: Norbert Wilhelmi – www.wilhelmi-fotograf.de
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