„How we look at runners“ hieß das Motto der Kick-Off-Veranstaltung von Saucony, zu der ich in Köln eingeladen war. Vor allem ging es dabei um die neue EVERUN-Technologie, wie Saucony in den USA an der Entwicklung neuer Laufschuhe arbeitet und natürlich durften wir auch die neuen Modelle Probe laufen. Hier meine Eindrücke von einem sehr spannenden Tag!
Wie arbeitet ein Laufschuhhersteller eigentlich an seinen Technologien? Hierzu gab uns Spencer White, Vice-President Human Performance & Innovation Lab, sehr spannende Einblicke in seine tagtägliche Arbeit. Denn er tüftelt tagtäglich in Boston an neuen Laufschuh-Innovationen. Und das nicht nur in der Theorie, sondern zusammen mit Sportler in einem Innovation Lab. Denn „How we look at Runners“ ist nicht nur das Motto der Veranstaltung, sondern auch essenziell für die Arbeit von Saucony. Das Ziel sei es nicht nur, den Menschen kurzfristig zum Laufen zu bewegen, sondern ihn durch gute Schuhe auch langfristig an den Laufsport zu binden. Dabei betonte er durch verschiedene Beispiele. Jeder Mensch läuft anders und die verschiedenen Facetten des Laufens auch bei der Entwicklung neuer Modelle wichtig sind.
EVA ist Geschichte, jetzt kommt EVERUN!
2015 konnte Saucony bereits den beliebten Editor’s Choice Award der Runner’s World US für den Triumph ISO 2 mit der neuen EVERUN-Technologie gewinnen. Nicht ohne Grund, denn die innovative Weiterentwicklung bietet neuen Komfort für Läufer. Verschiedene Kunststoffmaterialien werden auf eine neue Art und Weise zusammengebracht. Sowohl der Landebereich als auch die Topsole wurden bei den EVERUN-Modellen weiterentwickelt. Außerdem erwärmt sich das Material weniger schnell als es bei EVA der Fall ist. Gerade bei längeren Läufen können so die Dämpfungseigenschaften des Schuhs beibehalten werden (83%). Der Läufer verspürt auch im ermüdeten Zustand den gewünschten Stabilitätseffekt. Durch den neuen Aufbau der Sohle können die entstehenden Kräfte beim Aufsetzen des Fußes besser verteilt werden. Gelenke und Knochen werden gezielt weniger belastet. Hinzukommt, dass das Material so drei Mal langlebiger ist als der Vorgänger EVA. Ein besonderer Komfort für Läufer, die mit der Ferse landen: durch die Verstärkung des Fersenbereichs sind für Euch die Belastungen auf das Knie verringert.
Testlaufen muss natürlich auch sein!
Mit einem Testläufer zeigte uns Spencer am Nachmittag eine praktische Anwendung zu seinen theoretischen Ausführungen am Vormittag. Mit dem mobilen Stride Lab, das quasi eine Miniatur-Nachbildung des großen Innovation-Lab in Boston darfstellt, geht Saucony auf Tour durch die Laufshops der Nation. Zunächst wird das Personal der Shops geschult – ihr habt also indirekt etwas davon, denn dadurch könnt ihr noch besser beraten werden. Durch drei Kamerapositionen und der Slot-Motion kann sehr genau analysiert werden, welche Stärken und Schwächen der Läufer hat und welcher Schuh optimal passt.
Spannende Studie
Hellhörig wurde ich bei einer Studie, die Spencer erwähnte, die 2015 im Scandinavian Journal of Medicine & Science in Sport erschien. Die Fragestellung der Forscher: „Kann die parallele Nutzung von verschiedenen Laufschuhen das Verletzungsrisiko verringern?“ Die Antwort? Ja! Und das mit einer beachtlichen Zahl: 38 Prozent weniger Verletzungen bei Nutzung von mindestens zwei verschiedenen Laufschuhmodellen. Bereits in meinem Text über den richtigen Laufschuh hatte ich Euch ans Herz gelegt, auf unterschiedliche Modelle beim Laufen zurückzugreifen. Nun auch wissenschaftlich belegt 🙂 Wie im Krafttraining solltet ihr hierbei auch auf das Spieler-Gegenspieler-Modell setzen: Neben einem gedämpfterem Schuh, könnt ihr bei schnelleren Läufen auch gerne mal einen Wettkampfschuh tragen. Seid ihr an einem Tag nach der Arbeit müde und sehnt Euch trotzdem nach einer Runde Laufen, solltet ihr lieber zu einem stabileren Schuh greifen, der Eurer Muskulatur ein wenig „die Arbeit abnimmt“.
Neue Modelle
Am Nachmittag folgte nach einer Menge Theorie und neuem Input die Praxis. Rund um das Kölner Stadion durften wir die neuen Saucony-Modelle zum Testlauf ausführen. Von Wettkampfschuh bis „Volldämpfung“ ist Saucony sehr breit aufgestellt und hat für jeden Läufer-Typ den richtigen Schuh parat, was unsere Läuferherzen höher schlagen ließ. Ich habe drei verschiedene Modelle getestet, die mich alle überzeugt haben. Qualitativ hochwertig verarbeitet sind sie zuverlässige Begleiter. Egal ob Straße oder abseits der festen Wege. Die Möglichkeit, hintereinander verschiedene Modelle zu testen, hat mir wieder einmal bewiesen, dass man sich für den richtigen Schuh Zeit nehmen sollte. Testet beim Kauf ruhig mal zwei oder drei verschiedene Modelle direkt hintereinander oder schaut, ob euer Local-Dealer des Vertrauens eine Test-Lauf-Veranstaltung anbietet, denn die investierte Zeit ist es definitiv wert!
Seit zwei Monaten laufe ich bereits den neuen Triumph Iso 2, ein ausführlicher Testbericht folgt in den kommenden Tagen!
Fotos: Saucony Deutschland
3 Comments
Patrick ツ (@sportingmunich)
3. Februar 2016 at 12:14Vielen Dank für den tollen Bericht!
Nicht erst seit dem Kinvara 5 und später dem 6er Modell ist mir Saucony aufgefallen. Auch die neuen Technologien, welche hier entwickelt werden, scheinen weitere großartige Schuhe hervorzubringen.
Hat Saucony eigentlich ein Rennteam und wenn ja, kann man sich dafür bewerben? 😉
annkathrinernst
3. Februar 2016 at 12:19Soweit ich weiß nicht – leider..
Patrick ツ (@sportingmunich)
5. Februar 2016 at 10:10Sehr schade. Vielleicht ändert sich das irgendwann noch 😉 Danke für Deine Rückmeldung!