Dampflok – klingt zunächst nach einer flachen Drückerstrecke. In Wahrheit ist es aber eine wellige Strecke mit vielen kleinen Anstiegen, dafür aber mit schnuckeligen Ortschaften und einer tollen Landschaft.
Wie ich bereits in meinen letzten Artikeln zu meinem Mini-Trainingslager im Allgäu geschrieben habe, gibt es einige Auswahlmöglichkeiten, welche Strecken Rennradfahrer oder Mountainbiker in der Region in Angriff nehmen können. Neben selbst zusammengebastelten Strecken können vor allem Ortsfremde auf einen Service der Region Füssen zurückgreifen. Auf der Internetseite können Interessierte zwischen zehn verschiedenen Rennradtouren entscheiden. Außerdem können Radfahrer bereits vor der Tour einiges zur Strecke erfahren, sowohl Details zum Höhenprofil, aber auch zu historischen Begebenheiten oder Hintergründen, die einen auf der ausgewählten Runde erwarten. Diese sind – soweit wir das auf unseren Ausfahrten erlebt haben – mit kleinen Symbolen gekennzeichnet und ausgeschildert.
Aber nun zur Forggensee-Dampflok-Runde. Diese verläuft zum Großteil auf alten Bahntrassen, dadurch auch die Bezeichnung der Runde.
Die Eckdaten
- Schwierigkeit: mittel
- Streckenlänge 111,1 km
- Aufstieg 680 m
- Dauer 4:30 h
Meine Erfahrung: Für Anfänger oder Rennradler, die noch nie über 100 Kilometer gefahren sind, ist die Strecke nicht geeignet. Daher ist der Schwierigkeitsgrad „mittel“ gerechtfertigt. Ich bin nicht sonderlich als Bergziege bekannt, fahre in meiner Heimat aber auch öfters welliges Profil. So ist die Auswahl zum Einrollen auf diese Runde gefallen. Komplett flach fahren ist in der Region allerdings eh so gut wie unmöglich, da war diese Runde doch das „geringste Übel“.
Da wir außerhalb von Füssen in Benken bei Gaby übernachtet haben, mussten wir zunächst einige Kilometer fahren, um auf die vorgegebene Strecke zu kommen. Ungewollt haben wir so bereits einige Höhenmeter mehr absolviert. Ohne Ortskenntnisse war das auch etwas schwieriger als erwartet, aber als wir dann auf der Strecke waren, konnten wir durch die gute Beschilderung der Strecke gut folgen. Vorbei am Forggensee, der in jedem Frühjahr durch den Schmelzwasser führenden Lech neu aufgestaut wird, geht es in Richtung Kaufbeuren. Kaufbeuren selbst oder der nördlichste Punkt der Strecke und lädt zu einer keinen Verschnaufpause auf dem Marktplatz ein.
Landschaft? 1+ mit Sternchen!
Auch wenn ich ungerne Berge fahre, weil ich einfach nicht gut darin bin, entlohnt das Voralpenland einen immer wieder mit traumhaften Ausblicken, sobald die Kuppe erreicht. Diese Runde lädt dazu ein, die Seele baumeln zu lassen und mental runterzufahren. Auch wenn der ein oder andere Anstieg auch mal unangenehm sein mag, kann hier die Auszeit aus dem Alltag genossen und abgeschaltet werden.
Leider ist die Strecke in Kaufbeuren selbst schlecht bis gar nicht ausgeschildert (Stand April 2016), sodass wir einige Umwege und Anstiege in Kauf nehmen mussten, um wieder auf die Strecke zu finden. Diese Anmerkung habe ich aber auch weitergegeben, sodass es in Zukunft hoffentlich eine bessere Beschilderung geben wird. Auch endet der Radweg in einem Waldstück ohne Ankündigung und geht in einen Schotterweg über. Es ist also von Vorteil eine Karte bei sich zu haben und auf Straßen auszuweichen.
Mein Fazit
Die ausgeschriebene Tour durchs Voralpenland ist landschaftlich ein Traum, sollte allerdings aufgrund des welligen Profils nicht unterschätzt werden. Für geübte Fahrer stellt die Dampflok-Runde keine Probleme dar, Anfänger sollten entweder mehr Zeit einplanen oder eine andere Tour wählen. Ich weiß nicht, ob es an den zusätzlichen Anstiegen lag, die wir unabsichtlich absolviert haben, aber aus meiner Sicht ist die Tour relativ unrund zu fahren.
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